Die Gründung der Conch Republik war am 23. April 1982. An diesem Tag baute die United States Border Patrol am Eingang zu den Keys an der US1 eine Kontrollstelle zur Überwachung von Drogen und Illegaleneinwanderern auf. Aufgrund dieses Erschwernisses für den Tourismus auf den Keys gründete der Bürgermeister von Key West die Conch Republik und erklärte den USA den Krieg. Nach einer Kriegszeit von einer Minute kapitulierte er und ersuchte um 1 Mrd. $ Wiederaufbauhilfe. Diese öffentlichen Maßnahmen führten dazu, dass die Kontrollstelle kurzfristig wieder aufgegeben wurde.
Dieses geschichtliche Ereignis wird jedes Jahr mit wachsendem Interesse gefeiert und lockt immer interessierte Besucher an. Wer an diesem Event teilnimmt, sollte trinkfest sein und die Nacht zum Tag machen. Die meisten Veranstaltungen starten ab Mittag und dauern bis in die frühen Morgenstunden. Das Hissen der Flagge am Fort Taylor und ein Picknick am 18.4. waren der offizielle Start der Independence Feiern. Bei dieser Veranstaltung wurden auch die „Militärmitglieder für die blutige Schlacht“ rekrutiert.
Am ersten Wochenende fand traditionell das Drag-Queen Rennen statt. In diesem Rennen maßen sich in entsprechenden Kostümen und hohen Absätzen die Drag-Queens zwischen dem 700 und 800er Block auf der Duval Street.
Am Sonntag, 20.04., feierte Key West seine jährliche Conch Cruiser Show und sein Musikfestival. Ab Mittag wurde musiziert, was die Instrumente hergaben und die Sängerkehlen erlaubten.
Bis zum nächsten Donnerstag gönnten sich die Feierwilligen eine Verschnauf- und Vorbereitungsphase, damit die weltlängste Parade am Donnerstagabend ausgiebig genossen werden konnte.
Diese Parade verbindet zwei große Weltmeere, den Atlantischen Ozean und den Golf von Mexico und führt über die Duval Street zum Schooner’s Wharf. Teilnehmer dieser Parade waren private und Businesseinwohner von Key West. Sie fuhren entweder in fantasievoll geschmückte Fahrzeuge oder marschierten kostümiert mit.
Das auffallendste Kostüm trug an diesem Abend ein Flitzer. Und die Polizei hat’s nicht gesehen.
Die Zaungäste am Straßenrand wurden Karamellbonbons und Perlenketten beschenkt. Auf die bunten Plastikperlenketten wurde regelrecht Jagd gemacht. Jeder Besucher war bestrebt, möglichst viele zu ergattern und sich damit zu schmücken. Ganz nach dem Motto: viel Kette, viel Ehr‘.
In den zahlreichen Bars entlang der Paradestrecke feierten alle gemeinsam bis in die frühen Morgenstunden.
Am Freitagabend zur Sunset-Time war diesmal nicht das Versinken der Sonne das wichtigste, sondern die „blutige Schlacht“ zwischen der US-Küstenwache und den Conchrepublikanern. In diesem Event wird die Kriegserklärung und die „Kampf“ gegen die USA nachempfunden.
Die tapferen Bodentruppen der Conchrepublik verteidigten am Mallory Square ihre Bastion mit Kanonenfeuer und wurden von ihrer Luftwaffe mit „Toilettenpapierbomben“ tatkraeftig unterstuetzt. Bei dieser Übermacht der Kräfte blieb diesmal die Kuestenwache keine andere Wahl als zu kapitulieren. Bei der anschliessenden Siegesfeier wurde dann ausgiebig zwischen Feind und Freund die „Kriegserlebnisse“ ausgetauscht.
Am naechsten Mittag startete „The Conch Crawl“. Dabei handelt es sich um einen Kneipen Marathon durch die Bars der Old Town. Für Crawl-T-Shirtträger gab es in den diversen Bars besondere Drinks und Hauspezialitäten.
Parallel zum Crawl fiedelten im „Grünen Papagei“ die ortsansässigen Bands um die Wette. Dieser Wettstreit zog so viele Gäste an, dass die Besucher bis auf die Straße anstanden.
Im Laufe des Nachmittags gab es noch ein Rennen der besonderen Art. Die Fahrzeuge dieses Rennens waren Betten, die nach unterschiedlichen Mottos dekoriert waren. Der Antrieb dieser Fahrzeuge bestand aus der Muskelkraft der schiebenden Läufer.
Startbedingung für die teilnehmenden Betten war, es musste mindestens einen Insassen haben und mindestens 4 Raeder sowie deren Antriebspersonen. Die Rennstrecke war ca. 500 m und reichte von der Kreuzung Duval und Fleming bis zum Hog Breath Saloon am oberen Ende der Duval.
Die Rennteilnehmer hatten unterschiedliche Fortune. Mit stabil gebauten Betten und schnellen Läufern klappte alles bestens. Nur bei hohem Alkoholpegel klappte es wie z. B. bei den Piraten nicht mehr so ganz mit der Richtung und der Geschwindigkeit. Sie torkelten von einem Straßenrand zum nächsten. Das Publikum zu beiden Seiten der Straße angefeuerte alle Teilnehmer Gleichmaßen euphorisch an.
Der krönende Abschluss dieses ereignisreichen Tages war der Piratenball und einem Schweinebraten am Spieß in der Piratenstammkneipe am historischen Hafen von Key West.
Das letzte Highlight für dieses Jahr fand am Sonntagmittag statt: das Rennen zum Riff vor Key West. Dieses Rennen erinnerte an die Vergangenheit Key Wests.
Um 1850 lebten die Einwohner von Key West vom Wrecking. Beim Wrecking handelt es sich um die Bergung von Überlebenden und Fracht von havarierten Schiffen. Als Belohnung für ihre Mühe erhielt der jeweilige Eigner des Rettungsschiffs einen Großteil der geretteten Fracht. Dieses Geschäft war so lukrativ, dass Key West zum damaligen Zeitpunkt die reichste Stadt der Vereinigten Staaten war.
Bei diesem Rennen starten die teilnehmenden Schiffe in unterschiedlichen Kategorien: großen Segelschiffe und kleinere Segelboote. Die Schiffe starteten am historischen Hafen, von dem auch früher die Rettungsschiffe gestartet sind und führte zum Riff vor Key West.
Nach der Siegerehrung des schnellsten Seglers und Sunset-Celebration endeten die „Feierlichkeiten“ mit der Stargazer Cruise am Sonntagabend.
Wenn auch für dieses Jahr alles vorbei ist. Im nächsten Jahr treffen wir sich die Conchrepublikaner zum 27. Geburtstag der Conch Republik am selben Ort zur gleichen Zeit.