Der Name Dry Tortugas ist auf das Fehlen von Trinkwasserquellen zurückzuführen. Das notwendige Süßwasser auf diesen Inseln kann nur durch das Sammeln von Regenwasser oder durch die Entsalzung von Meerwasser geschaffen werden.
Diese Nachteile haben dazu geführt, dass diese Inseln bis heute ziemlich unberührt geblieben sind. Die einzigen Bewohner auf diesen Inseln sind Vögel, die dort auf ihren Vogelwanderungen Station machen oder brüten.
Aus diesem Grund werden die Dry Tortugas gern von Vogelkundlern und Vogelliebhabern besucht, die die Tölpel und Schwalben in ihrem Biotop beobachten.
Ein weiterer interessanter Vogel und das Wahrzeichen dieser Inseln ist der Fregattvogel. Dieser kreisen bzw. schweben über den Inseln immer auf der Suche nach Artgenossen, denen er ihren Fisch abjagen können. Der Fregattvogel hat aufgrund einer 2 m Flügelspannbreite keine Möglichkeit selbst auf die Jagd zu gehen, weil er nicht auf einer ebenen Fläche landen und starten kann. Er greift daher zu diesem „Luftdiebstahl“, um zu überleben.
Neben der Vogelbeobachtung können Sie den Aufenthalt auch zum Schnorcheln nutzen. Vor der Küstenlinie befinden sich Korallenfelder, die mit wenigen Schwimmzügen zu erreichen sind. Aber bitte achten Sie darauf, dass Sie die Korallen nicht mit den Füssen oder Händen berühren, weil sie dann absterben werden.
Die Attraktion auf dem Garden Key, der größten Koralleninsel, ist Fort Jefferson. Dabei handelt es sich um eine steinerne Festung, die im 19. Jh. zu dem Verteidigungsring der Vereinigten Staaten gehörte. Dieses Fort hatte den Auftrag, die Straße von Florida zu überwachen und gegen Feinde zu verteidigen.
Der Baustart dieser Festung war im Jahr 1845 und zog sich über 30 Jahre hin. Der Bau wurde nie beendet und dies ist auch heute noch zu erkennen.
Die Festung besteht aus einer 15 m hohen Mauer, die eine durchschnittliche Dicke von 2,5 m hat. Umgeben ist die Festung von einem 21 m breiten Wassergraben, der den Zugang zur Festung im Falle der Belagerung erschweren sollte.
Ursprünglich sollten 1500 Soldaten und 450 Kanonen in den Kasematten die Verteidigung sicherstellen. Es wurde aber nur ein Teil der Kanonen installiert.
Die Versorgung der Soldaten mit Frischwasser sollte über unterirdische Zisterne erreicht werden. Dieser Plan ließ sich aber aufgrund der architektonischen Schwierigkeiten nicht in dem erforderlichen Umfang umsetzen.
Außerdem waren die klimatischen Verhältnisse für die Soldaten schwierig. Es war in den Sommermonaten meist heiß und feucht und Krankheiten waren in diesem Klima vorprogrammiert. Aufgrund dieser Umstände wurde die geplante Militärstärke nie erreicht.
Nach dem Ende des Bürgerkriegs wurden die meisten Soldaten abgezogen und die Festung wurde als Gefängnis für Deserteure und Staatsverbrecher verwendet. Der wohl berühmteste Insasse war Wilkes Booth, der Attentäter von Präsident Lincoln.